Allgäu-Orient-Rallye 2016

Erdnussbutter ohne Marmelade?!

Leoben (Österreich) – Ungarn – Timişoara (Rumänien) – 700 km

Aus den Autos und Zelt geklettert, auf dem Campingplatz geduscht, Zelt abgebaut, Kaffee vom Campingkocher. Der zweite Rallyetag kann starten. Halb sieben. Nach der Ankunft im Dunkeln am Vortag war der Plan, heute im Hellen anzukommen. Utopisch. Also Autos gepackt, rauf auf den Bock und ab durchs Burgenland, natürlich erst nach dem Frühstück. Durch Serpentinen, schmale Schluchten und die ersten stärkeren Regengüsse. Wenigstens war das Zelt am Morgen noch trocken geblieben. Die Autos haben die erste Bergprüfung gut überstanden. Mit der flacher werdenden Topographie rückte auch der Grenzübergang nach Ungarn immer näher. Obligatorisches Grenzschildfoto inklusive.

Selfie als Rallyeaufgabe am österreichisch-ungarischen Grenzübergang

Selfie als Rallyeaufgabe am österreichisch-ungarischen Grenzübergang

Und Ungarn selbst? Viel geradeaus, wenig Kurven, immerhin die Pfützen biblischen Ausmaßes brachten eine ganze Menge Fahrspaß. Die Diskussionen über Gott, die Welt und die merkwürdige quadratische Anordnung von Bäumen am Straßenrand im mittlerweile äußerst vertrauten Sound des CB-Gerätes taten ihr Übriges zur Unterhaltung aller Beteiligten. Am Balaton kamen wir dann komischerweise aber wieder im Trockenen an. Umso besser, denn die Pizza von der Kneipe am Straßenrand schmeckt frisch von der Motorhaube mit Blick auf den See doch am geilsten. Kaffeepause inklusive.

Mittagspause am Plattensee

Mittagspause am Plattensee

Um vier Uhr gings weiter gen Rumänien, wo wir – oh Wunder – dann doch wieder erst lange nach Sonnenuntergang am Grenzübergang ankamen. Wieder Grenzfoto. Ein fancy Gefühl, ein Land einfach mal so an einem halben Tag zu durchqueren. Der Grenzübertritt selbst hätte durch ein bisschen mehr Motivation der dort eingesetzten Beamten ein bisschen einfacher gestaltet werden können. Schengen adé. Julians erheiternde Ausführungen über die Notwendigkeit von Butter, Erdnussbutter und Marmelade (die Gott sei Dank noch eingepackt wurde, weil Erdnussbutter ohne Marmelade gehe halt eigentlich garnicht) erleichterten die Fahrt in immer dunklere Gefilde enorm. Unseren Rallyeaufgaben sind wir heute noch kaum nachgekommen, da sich die Gelegenheiten einfach nicht boten. Das Foto mit Rallyesponsor baumit haben wir aber im Kasten.

Foto mit Rallyesponsor baumit

Foto mit Rallyesponsor baumit

Dafür sind wir dann aber doch irgendwann nach fast 700 km in Timişoara angekommen. Schade nur, dass der örtliche Campingplatz so garnicht zu finden war. Drei Tankstellen mit desolater Ortskenntnis später erbarmte sich dann ein freundlicher rumänischer Zeitgenosse und lotste uns zum Ziel. Oh Wunder, der Campingplatz war gefüllt mit anderen Rallyeteams. Eigentlich wollte man ja schnell schlafen, weil wir mussten ja morgen früher los so von wegen mal im Hellen ankommen und so. Die Zeitverschiebung kam noch hinzu. Nur ist der Austausch mit den anderen Teams sehr spannend und wenn Paul dann plötzlich um halb eins zur Suppe ruft ist auch schnell vergessen, dass man ja eigentlich nichts mehr essen wollte.

Paul bei der Zubereitung des Abendessens

Paul bei der Zubereitung des Abendessens

Wenn der Tag dann im Charme der Sanitärräume eines ehemals postsozialistischen Campingplatzes endet und Ruhe ins Lager einkehrt weiß man dann aber, was man schon geschafft hat.

Julian und Robertah beim Gute-Nacht-Lied

Julian und Robertah beim Gute-Nacht-Lied

2 Kommentare

  1. Rosemarie Griess

    Wie schön, wieder ein wenig Text, obwohl hierfür sicher kaum Zeit und Muße ist.
    Ich verfolge das Team mehrmals täglich – spannender als fernsehen – und wollte gerade schauen, ob die Pause in der Mercedeswerkstatt noch andauert! Vielleicht war der Besuch ja auch nur ( hoffentlich ) mit einer Aufgabe verbunden…………
    Natürlich drücke ich weiter die Daumen – fast ununterbrochen!
    Herzliche Grüße aus Bonn!!!

  2. Uta

    Ihr Lieben!
    Auch mich zieht es jeden Abend an den PC, um zu schauen, wie weit Ihr gekommen seit und – oh, da ist ja wieder etwas zu Lesen – und tolle Fotos von Euch dazu – ist das aufregend, Euch so zu begleiten! Weiterhin alles Liebe…ich lese jetzt erst einmal weiter und finde es spannender, als jeden Krimi…!

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