Allgäu-Orient-Rallye 2016

Kamelle im Waisenhaus

Timişoara (Rumänien) nach Ruse (Bulgarien) – 610 km

Der Wecker klingelt um 6.00 Uhr – heute besonders hart, weil wir mittlerweile eine Zeitzone weiter in Richtung Sonnenaufgang gefahren sind. Zum Frühstück gibt’s Müsli, Käse aus dem Allgäu und Pauls hervorragenden Espresso.

Auf dem Tagesprogramm steht die Strecke bis an die bulgarische Grenze in Ruse, wo es eine besonders schöne Überquerungsmöglichkeit über die Donau und einen Campingplatz für die kommende Nacht geben soll. Doch zuvor besuchen wir ein Kinderheim für behinderte Kinder in Lugoj (ca. 30 km von Timişoara entfernt). Hintergrund des Besuchs ist eine vom Team 111 (www.normal-ja.de) organisierte Spendenaktion zu der auch unsere Autos (wie die fünf weiterer Teams) im Vorfeld der Rallye beladen wurden.

Abfahrt zusammen mit Team 9 (aus Karlsruhe) um kurz nach 8 Uhr. Im Kinderheim angekommen werden wir von der Leitung mit Kaffee und Gebäck empfangen und über das Leben vor Ort informiert, bevor wir zusammen mit den anderen Teams unsere Packsesel entladen.

De Zoch kütt!

De Zoch kütt!

IMG_5585Anschließend geht es dann darum Strecke gen Bulgarien zu machen. Das machen wir im Konvoi mit den Karlsruher Kollegen zunächst auf frisch gebauter Landstraße entlang der westlichen Ausläufer der Karpaten, später auf kurvigen Straßen bis an ein sehr großes Gewässer mit sehr großen Schiffen. Beim nun folgenden Tankstopp wird dann auch den nicht-kartenlesenden Mitfahrern kundgetan: „Das ist die Donau.“ Jetzt ist es an der Zeit – und der Ort ist gut gewählt – die Tagesaufgabe zu lösen: einen Apfelbaum zu finden und diesen mit dem Team zusammen zu fotografieren sowie den Ort und Besitzer des Baumes zu nennen. Leider finden wir an dieser Stelle nur einen Bananenbaum – aber seht selbst:K800_IMG_5592

Im Laufe der Weiterfahrt fällt eines der Karlsruher Fahrzeuge durch lautes Klappern aus dem Motorraum unangenehm auf. Kurzerhand wird das Auto von der Hauptstraße geschleppt und nach der Diagnose durch den Teammechaniker stellt sich heraus, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich ist, da ein Pleuellager aus dem Motorblock hervorlugt. Die im Dorf wohnende Bevölkerung fragt uns im schönsten Kölsch Platt, wat ess dann los… Heimatgefühle mitten in Rumänien! Der so Fragende wohnt in Bergheim. „Do fählt nur vum Balkon, die Aussicht op dä Dom!“ Für Rheinländer spaßig, unsere Freunde haben allerdings andere Sorgen, zumal die Werkstätten wegen der orthodoxen Osterfeierlichkeiten geschlossen sind.

Da wir in der Situation nicht weiterhelfen können (bis auf eine kleine Kaffee-Notversorgung durch Paul) fahren wir nun weiter in Richtung Donau, um noch vor der Nacht die Grenze nach Bulgarien zu passieren. In Ruse selber bzw. drum herum gibt es nach unserer Karte leider keinen Campingplatz und ein Hotel für ein paar verbliebene Nachtstunden wollen wir uns auch nicht mehr suchen. Also fahren wir kurz entschlossen weiter und suchen uns ein Nachtlager abseits der Landstraße: Über kleine Straßen geht es dorthin steil bergab, bis ein passendes Plätzchen mit Nachtigallen-Beschallung und fast ohne Hundegebell gefunden ist.IMG_5616

1 Kommentar

  1. das Muttertier

    Wenn da in Rumänien nicht Äpfel von von völzgen hängen… Wer hätte das gedacht als sie gekauft wurden.

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