Beypazari – Merzifon –  419 km

Als ich heute Morgen in meinem Schlafsack wach wurde stellte ich fest, dass es nicht der Wecker war der mich weckte, sondern die Sonne. Wir standen mit den Autos auf einer Wiese, die Sonne ballerte und der Blick aus dem Fenster erinnerte irgendwie an ein Festival. Anscheinend wurde noch ein wenig weiter gefeiert, nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte. Das Frühstück war dem Wetter entsprechend gemütlich. Nachdem wir erfuhren wohin es heute ging, packten wir unsere sieben Sachen und düsten los. Heute galt es eine etwas längere Etappe zu bewältigen: ca. 400 km. Die Strecke war zunächst sehr spaßig zu fahren. Der Straßenbelag war weitestgehend überraschend gut, hielt aber immer wieder kleine Überraschungen für uns bereit. Die Streckenführung war hügelig und kurvig. Es gab viele Tiere zu bestaunen, auf und neben der Fahrbahn. Später ging es dann auf die Schnellstraße, die weitestgehend besser ausgebaut war als viele deutsche Autobahnen. Bei dem ganzen Geheize durch die Dörfer und dem Fahren im Konvoi, fällt es schwer sich wieder vorzustellen, wie man in der Heimat fahren wird/muss. Hier gelten die Geschwindigkeitsschilder eher als grober Orientierungswert. Viele Straßenschilder werden zum Witz. Wenn etwa die harte Buckelpiste plötzlich ein Warnschild bekommt: Achtung Bodenwellen. Auch ist das Überholen, gerade in den Städten eher ein kontinuierlicher Vorgang, der aus dem Seitenstreifen auch mal eine vierte Fahrbahn macht. Geblinkt wird eigentlich nur außerorts.
Nach einem Stück Schnellstraße aßen wir an einem Rastplatz zu Mittag.
Der Weg zum Ziel führte uns über eine Bergkette mit 2k Höhenmetern. Die Straße war sehr kurvig und landschaftlich sehr schön anzugucken. Der Fahrspaß war außerordentlich groß.K1024_IMG_6106K1024_IMG_6281
Kurz vor dem Tagesziel gab es eine kleine „Offroadstrecke“, auf der wir anhand von Bildern im Roadbook navigieren mussten. Die Strecke war im Wesentlichen eine unbefestigte Schotterpiste inklusive Serpentinen und Schlaglöchern. Leider war nicht angegeben wo die Strecke anfing bzw. dass sie unvermittelt im Nichts endete. Eine klassische Aktion des VK (Verwirrungskomitee – der mittlerweile gängige Name für das OK).

An unserem  Etappenziel Merzifon angekommen wurden wir von der Polizei aufgegabelt und zum Stellplatz eskortiert. Dieser war leider sehr voll, weshalb wir ein paar Meter weiter den Berg hinauf rollten und uns im Grünen auf fast 2000 m einen geraden Stellplatz suchten. Da es schon dunkel und auch sehr kalt war, fiel das Essen am Lagerfeuer eher kurz aus und wir verkrümelten uns schnell in unsere Schlafsäcke.K1024_IMG_6382