Merzifon – Giresun, 349 km
Heute werden wir nicht vom Wecker, sondern von den aus der Ferne klingelnden Kuhglocken geweckt. Die Morgensonne lacht nach viel zu kalter Nacht hoch oben auf dem Berg (ca. 1900 m und 5°C – gefühlte -5°C) durchs Autofenster und wärmt den frohgemut gähnenden Reisenden. Beim anschließenden Morgenkaffee (leider gab es einen Fehlkauf am Vortag, so dass kein Espresso gekocht werden kann und der BRB-Gourmetkaffee aushelfen muss) bekommen wir Besuch von einem Hund mitsamt einer kleinen Gruppe Kühe, die zur naheliegenden Quelle wollen. Nach kurzer Gewöhnung legt sich der Hund in die Sonne, die Kühe gehen an die Quelle und wir trinken Kaffee.
Das nun folgende Morgenritual mit kleineren Reparaturen und Durchsicht der Autos, Zähneputzen und Packen geht routiniert vonstatten und gegen zehn Uhr machen wir uns auf den Weg ans Schwarze Meer. In Samsun angekommen werden Baumarkt und Supermarkt gestürmt, um Lebensmittel und Gaskartuschen zu kaufen. Julian entdeckt zu seiner großen Freude weitere Meter Fliegengitter (die bestimmt bis zum Ende der Reise installiert sind), Gaskartuschen findet er aber erst bei einer weiteren Shoppingtour zusammen mit Robertah in der Metro auf der anderen Straßenseite.
Danach geht es am Meer weiter vorbei an den Folgen des türkischen Fahrstils über eine ansonsten recht unspektakuläre Schnellstraße. Mittagessen gibt’s in einem Fischerdorf direkt am Hafen. In Giresun werden wir dann wie so oft von der türkischen Polis zum Lagerplatz direkt an der Uferpromenade gelotst. Der eigentlich vorgesehene Platz ist natürlich voll, wir werden auf dem Gehweg direkt am Wasser platziert. Doch das geilste soll noch kommen: Die erste warme Dusche nach sechs Tagen. Ein Hoch auf die neu gebauten Sportanlagen am Wasser. Vorher testet ein Trupp aus Team 9 und 17 aber noch die Wasserqualität und -temperatur des Schwarzen Meeres. Ergebnis: Kalt, aber gut. Zum Abendessen gibt’s Salat, die meisten verschwinden danach im Bett. Andere sitzen noch bis spät in die Nacht auf der Mauer am Wasser, notieren Gedanken und Eindrücke oder schreiben nach Hause. Bei diesem Ambiente will man eigentlich garnicht schlafen gehen. Irgendwann siegt trotzdem die Müdigkeit.
Liebe Bolidenlenker
wir rätseln angestrengt, was denn BRB für eine Kaffeesorte ist, bitte klärt uns auf, den wollen wir auch. Den Kühen weiterhin das Quellwasser.
Danke für die tollen Eindrücke, wir fühlen mit euch die Eindrücke nach.