Usak – Dalyan

Der Morgen verlief entspannt. Nachdem das VK den gemeinsamen Abfahrtermin weit nach hinten verschob, blieb uns genug Zeit zum Frühstücken und entspannt unseren Krempel zusammen zu packen. Während den ersten Tagen der Rallye war ich mir ziemlich sicher, dass sich dieser Vorgang immer weiter beschleunigen würde. Aber tatsächlich brauchen wir fürs Aufstehen, Frühstücken und Zusammenpacken immer noch 1 bis 2h.
Nach der letzten von Polizei geleiteten Konvoi- Erfahrungen war ich sehr skeptisch, dass es heute besser klappen würde. Doch die Polizei von Usak belehrte mich eines Besseren. Fast alle Kreuzungen und Ampeln wurden für uns frei gehalten und so zerpflückte sich die lange Blechschlange nicht bei der nächsten Ampel. Wir wurden bis zu einem vollen Platz gebracht. Dort sollten wir warten. Auf dem Platz fand eine Art politische Feier statt. Nachdem diese zu Ende war, gab es einen symbolischen Start mit jubelnder Menge und geschwenkten Fahnen. Da wir wiederholt Altglaskontainer und Elektroroller entdeckten, kam ich zu dem Schluss, dass es sich um eine sehr kompetente Stadt handeln musste. Nachdem wir die Stadt verlassen hatten, begann ziemlich schnell eine weitere Chinesenrallye. Diese kam nicht ganz an die vom Vortag ran, war aber trotzdem unterhaltsam zu fahren. Die Strecke führte uns über staubige Feldwege und steile Serpentinen. Wir durchquerten zwei Flüsschen und verschiedene Dörfer. Die dortigen Bewohner erwarteten uns und standen am Straßenrand. Immer wieder bekamen wir kleine Früchte angeboten. Eine Mischung aus kleinem Apfel und Pflaume. Vielleicht eine Mirabellen Art.
Kurz vor Ende der Bilderstrecke hielten wir für eine Kaffeepause an einem Platz mit herrlicher Aussicht. Nach der Chinesenrallye berechneten wir unsere restliche Strecke und kamen zu der Einsicht, dass wir mit der kleinen Notreserve im Tank nicht bis ins Ziel rollen konnten. Also kippten wir nochmal zwanzig Liter Motorin in die Tanks. Außer bei Wagen Zwei, für den gab es nur 15L., da Paul die türkische Zahl 15 kannte, aber nicht die für 20. Auf dem Weg zur Zielgeraden hielten wir bei einem auffällig schön gestalteten Rastplatz und füllten dort unsere Wasserkanister. Danach fuhren wir eine Abkürzung die wahnsinnig Spaß machte und oben drein auch noch wunderschön aussah. Die letzten Kilometer fetzten wir über eine ganz neue Schnellstraße und wurden irgendwann von einem Polizisten abgewunken. Wir folgten einer kleinen Straße durch verschiedene kleine Dörfer und kamen letztendlich in Dalyan an. Einer zu 100% touristisch erschlossenen Stadt. Der Beschilderung folgend erlangten wir das nun sehr  unwirklich wirkende Plakat mit der Aufschrift „Finish“. Dann bogen wir auf einen staubigen Platz dahinter ab und machten dir Motoren aus.

 

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