Allgäu-Orient-Rallye 2016

Autor: Robertah

Noch acht Wochen

„Noch acht Wochen.“ Mit diesen Worten begrüßt mich mein Mitbewohner, hier besser bekannt als der Teamchef, am Abend in unserer Küche. Und dabei hat er ein Grinsen auf seinem Gesicht, wie es nur jemand haben kann der weiß, dass er in wenigen Wochen den Startschuss der Allgäu-Orient-Rallye hören wird. Und vielleicht auch ein ganz bisschen weil er weiß, dass er dabei in einem Mercedes sitzen wird…

Acht Wochen. Wo sind die 124 Tage hin? Seit das neue Jahr begonnen hat rast die Zeit. Jetzt ist es nicht mehr nur ein Abenteuer im nächsten Jahr, sondern ein Vorhaben, das nach wie vor Planung und Arbeit verlangt. Nicht gerade selten kehren die tapferen Männer unseres Teams erst spät in der Dunkelheit von unserem Freund und Helfer Felix zurück, weil selbst der Untergang der Sonne sie nicht daran hindern konnte an den Autos zu schrauben. Und so manches Teamtreffen liegt zurück, während denen der Verbrauch an Zeit mindestens so hoch war wie der an Tee, Brötchen und Süßigkeiten.

Nicht immer läuft alles wie wir es am Liebsten hätten. Gerade das Thema des Sponsorings lehrt uns Rückschläge einstecken zu können. Aber wir lassen uns das Fahren nicht verbieten! Und wenn dann ein weiteres Team Mitglied zum stolzen Mercedes Besitzer wird und das Leuchten in den Augen noch größer- dann scheinen die acht Wochen beinah zu lang…

Wir kommen auf den Marktplatz!

„Der Countdown läuft.“
Ein Satz der uns allen in letzter Zeit sicher häufig durch den Kopf gegangen ist. Noch zwei Wochen, dann ist Abfahrt. Unglaublich. Vor mehreren Wochen habe ich uns schon irgendwo im Nirgendwo stehen sehen- jetzt, so kurz vor dem Start, erscheint es unwirklicher denn je.

Was wäre in so einer Situation besser geeignet, als eine offizielle Präsentation unseres coolen Teams vor den Bonnern? So dass nicht nur ihr, sondern auch wir selber realisieren, was hier gerade passiert! Und so sympathisch wie wir alle auf unseren Profilfotos aussehen, könnt ihr es sicher kaum erwarten uns mal persönlich kennen zu lernen 😉

Also, helft uns zu realisieren!
Kommt am Freitag, den 22. April um 14:30 auf den Bonner Marktplatz! Unsere drei Kamele werden vor dem Alten Rathaus kaum zu übersehen sein. Der freundliche Bürgermeister Reinhard Limbach wird uns die Hand schütteln. Seid dabei wenn das erste Zeichen des Friedens gesetzt wird, indem der Herr Limbach uns die drei Rosenstöcke übergibt, die wir mit auf unser großes Abenteuer nehmen und unterwegs in drei Friedensgärten einpflanzen.
Für Presse ist natürlich auch gesorgt, schließlich sind wir DAS Bonner Team!
Und da unsere Kamele viel Zuneigung gewöhnt sind, dürft ihr euch mit kleinen Botschaften auf ihnen verewigen.

Ihr könnt zugucken, uns zu jubeln oder einfach das charmante Lächeln des Teamchefs bewundern- es lohnt sich auf alle Fälle mal vorbei zu schauen um halb drei…
Wir freuen uns auf euch!

Euer Team Nord-Süd-Fahrt

Ein Dankeschön an die Bonner

Am vergangenen Freitag war es so weit! Unser Team Nord-Süd-Fahrt präsentierte sich für 45 Minuten mit allen drei Kamelen auf dem Bonner Marktplatz vor dem Alten Rathaus. Und es waren verdammt schnelle 45 Minuten, denn wie das so ist in solchen Situationen, man kann gar nicht so schnell erfassen was in dem Moment alles passiert.
Zum aller ersten Mal fuhren unsere drei Kamele im Konvoi (der jedoch dem Stadtverkehr nicht standhalten konnte) durch das schöne Bonn. Und was hat dabei am meisten Spaß gemacht? Richtig! Die Bedienung der Funkgeräte! Von „Please fasten your seatbelts“ bis „Fahrt ihr eigentlich gerne Umwege?“ war so ziemlich alles dabei. Für die Kommunikation ist jedenfalls gesorgt – wie sinnvoll diese gestaltet wird bleibt offen…

Als wir dann vor dem Rathaus nicht mehr der Straße folgten, sondern wie selbstverständlich auf den Marktplatz auf und sogar halsbrecherisch, wie es sich für den unerschrockenen Rallyefahrer gehört, zwischen den Fahnenstangen hindurch fuhren, war das schon ein besonderes Gefühl. Sobald die Kamele sicher standen, jagte ein Programmpunkt den anderen. Herr Reinhard Limbach trat aus dem Rathaus heraus, war direkt für ein Foto bereit und sich für kein Lächeln zu schade. In Sachen Fotos hat unser Team so langsam richtig Übung. Die wichtigste Regel: Immer eine Hand auf die Motorhaube legen – so entsteht die Verbindung zwischen Kamel und Besitzer 😉 Herr Limbach schmückte unsere Begleiter mit den lokalen „Bonn- Freude, Joy, Joie“ – Aufklebern und übergab uns die drei Rosenstöcke, die nun eine lange Reise vor sich haben. Während die Sonne uns einen Vorgeschmack auf das Reisewetter gab, verteilten wir Flyer und Eddings, so dass viele von euch sich auf den Kamelen verewigen konnten. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen! Schon jetzt freue ich mich darauf in Istanbul eine vertraute Handschrift mit einem schönen Gruß zu betrachten oder die von euch verfassten Wünsche erfüllt zu sehen. VIELEN DANK FÜR EURE IDEEN! Und natürlich eure großzügigen Spenden.
An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an die Stadt Bonn, die uns wirklich einen schönen Termin ermöglicht hat!

Die 45 Minuten gingen natürlich viel zu schnell vorbei. Aber ich denke jeder von uns wird schmunzeln wenn er das nächste Mal über den Bonner Marktplatz läuft…
Das was wir mit auf die Rallye nehmen wollen, unsere Begeisterung für das vor uns liegende Abenteuer, das hatten wir auch am Freitag im Gepäck. Und genau dies mit euch zu teilen war der erste Schritt auf unserer Reise. Der zweite kann kommen, wir sind bereit!

Ende der Nord-Süd-Fahrt

Usak – Dalyan

Der Morgen verlief entspannt. Nachdem das VK den gemeinsamen Abfahrtermin weit nach hinten verschob, blieb uns genug Zeit zum Frühstücken und entspannt unseren Krempel zusammen zu packen. Während den ersten Tagen der Rallye war ich mir ziemlich sicher, dass sich dieser Vorgang immer weiter beschleunigen würde. Aber tatsächlich brauchen wir fürs Aufstehen, Frühstücken und Zusammenpacken immer noch 1 bis 2h.
Nach der letzten von Polizei geleiteten Konvoi- Erfahrungen war ich sehr skeptisch, dass es heute besser klappen würde. Doch die Polizei von Usak belehrte mich eines Besseren. Fast alle Kreuzungen und Ampeln wurden für uns frei gehalten und so zerpflückte sich die lange Blechschlange nicht bei der nächsten Ampel. Wir wurden bis zu einem vollen Platz gebracht. Dort sollten wir warten. Auf dem Platz fand eine Art politische Feier statt. Nachdem diese zu Ende war, gab es einen symbolischen Start mit jubelnder Menge und geschwenkten Fahnen. Da wir wiederholt Altglaskontainer und Elektroroller entdeckten, kam ich zu dem Schluss, dass es sich um eine sehr kompetente Stadt handeln musste. Nachdem wir die Stadt verlassen hatten, begann ziemlich schnell eine weitere Chinesenrallye. Diese kam nicht ganz an die vom Vortag ran, war aber trotzdem unterhaltsam zu fahren. Die Strecke führte uns über staubige Feldwege und steile Serpentinen. Wir durchquerten zwei Flüsschen und verschiedene Dörfer. Die dortigen Bewohner erwarteten uns und standen am Straßenrand. Immer wieder bekamen wir kleine Früchte angeboten. Eine Mischung aus kleinem Apfel und Pflaume. Vielleicht eine Mirabellen Art.
Kurz vor Ende der Bilderstrecke hielten wir für eine Kaffeepause an einem Platz mit herrlicher Aussicht. Nach der Chinesenrallye berechneten wir unsere restliche Strecke und kamen zu der Einsicht, dass wir mit der kleinen Notreserve im Tank nicht bis ins Ziel rollen konnten. Also kippten wir nochmal zwanzig Liter Motorin in die Tanks. Außer bei Wagen Zwei, für den gab es nur 15L., da Paul die türkische Zahl 15 kannte, aber nicht die für 20. Auf dem Weg zur Zielgeraden hielten wir bei einem auffällig schön gestalteten Rastplatz und füllten dort unsere Wasserkanister. Danach fuhren wir eine Abkürzung die wahnsinnig Spaß machte und oben drein auch noch wunderschön aussah. Die letzten Kilometer fetzten wir über eine ganz neue Schnellstraße und wurden irgendwann von einem Polizisten abgewunken. Wir folgten einer kleinen Straße durch verschiedene kleine Dörfer und kamen letztendlich in Dalyan an. Einer zu 100% touristisch erschlossenen Stadt. Der Beschilderung folgend erlangten wir das nun sehr  unwirklich wirkende Plakat mit der Aufschrift „Finish“. Dann bogen wir auf einen staubigen Platz dahinter ab und machten dir Motoren aus.

 

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